Voranschlag 2021 und Krisenbewältigung stehen kurzfristig im Vordergrund

Voranschlag 2021 und Krisenbewältigung stehen kurzfristig im Vordergrund

Die EVP ist nicht überrascht, dass der Regierungsrat angesichts der Coronavirus-Krise in den nächsten vier Jahren eine Neuverschuldung von rund 2 Mia. Franken prognostiziert. Die EVP unterstützt den Regierungsrat darin, dass er sich im Moment auf den Voranschlag 2021 und die Krisenbewältigung fokussiert und die Planjahre mittels rollender Planung angeht.

Aus Sicht der EVP geht es nun darum, angesichts der herausfordernden Situation im Grossen Rat zusammenzustehen, damit das qualifizierte Mehr von drei Fünfteln der Mitglieder für die Genehmigung des budgetierten Defizits in der Betriebsrechnung zustande kommt.

Für die weiteren Planjahre fordert die EVP vom Regierungsrat zusätzliche Vorschläge für die Gegenfinanzierung der Aufwandüberschüsse. Dabei dürfen nach Meinung der EVP auch Steuererhöhungen bzw. die Nichtumsetzung von geplanten Steuersenkungen kein Tabu sein.

Die EVP begrüsst das Ansinnen der Regierung, vorläufig keine weiteren Sparpakete zu schnüren. Wie gewohnt, dürften davon vor allem die Bereiche Bildung, Soziales und Gesundheit betroffen sein. Dies würde sich in der aktuellen Krise auf die bernische Bevölkerung fatal auswirken– nicht nur bezogen auf die Gegenwart, sondern auch in Zukunft für unsere Kinder und Enkelkinder.

Unverständlich ist für die EVP, dass sich die Investitionsspitze weiter hinausschiebt. Das deutet auf eine Überforderung der BVD hin, ein Missstand, der dringend angegangen werden muss. Eine gute Infrastruktur ist für die Zukunft des Kantons Bern wichtiger als Steuersenkungen.

Im gleichen Zusammenhang steht die EVP einer Lockerung der Schuldenbremse für Investitionen, wie sie die Parlamentarische Initiative Köpfli vorschlägt, grundsätzlich positiv gegenüber. Hingegen lehnt sie eine Lockerung der Defizitbremse ab. Diese hat sich in der Vergangenheit bewährt. Schon heute enthält sie mit Art. 101 Abs. 3 eine Ventilklausel, die nun in der Corona-Krise angewendet werden kann. Ein zusätzlicher Krisenartikel ist aus Sicht der EVP nicht notwendig.

Weitere Informationen:
Barbara Streit-Stettler, Grossrätin, Mitglied Finanzkommission, 079 783 54 78