Der Bund vergütet den Kantonen Globalpauschalen für Personen während der Dauer des Asylverfahrens und der vorübergehenden Schutzgewährung. Im Bereich der unbegleiteten, minderjährigen Asylsuchenden werden damit jedoch schon seit Jahren nicht mehr alle Aufwände des Kantons gedeckt.
Der Grosse Rat bewilligte einen Kredit für Asylsozialhilfe in den Jahren 2016 bis 2019 in der Höhe von 20 bis 30 Mio. Franken pro Jahr. Weil die SVP das Referendum dagegen ergriff, kommt die Vorlage nun vors Volk. Die EVP unterstützt den Kredit. Kinder und Jugendliche sind, gerade wenn sie alleine auf der Flucht sind, besonders verletzlich. Sie brauchen «Elternersatz», Schulbildung und sehr oft auch psychologische Hilfe nach traumatischen Erlebnissen. Es gibt keinen Grund, einem auf sich allein gestellten Jugendlichen diese Hilfe zu verweigern, weil er keinen Schweizer Pass hat.
Die ganz grosse Mehrheit der minderjährigen Asylsuchenden wird langfristig in der Schweiz bleiben, weil auch bei abgelehntem Asylantrag äusserst selten eine Rückführung möglich ist. Darum lohnt es sich sowohl für die Jugendlichen selbst wie auch für die Gesellschaft, in diese Asylsuchenden zu investieren und sie zu selbstverantwortlichen jungen Menschen heranzubilden.
Marc Jost, Grossrat EVP, Thun
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